Pferdebetriebe haben mehr Kosten

Artikel in der Recklinghäuser Zeitung veröffentlicht am 12.03.2007

Alle Dienstleistungen im Reitsport sind von der Steuererhöhung betroffen

So mancher Hobbyreiter hat es bereits zu spüren bekommen, seine Liebe zum Pferd kommt ihm seit Jahresbeginn durch die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes von 16 % auf 19 % spürbar teurer zu stehen. Wie wirkt sich diese Steuersatzerhöhung im einzelnen für den Reitsport aus? Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass der allgemeine Umsatzsteuersatz auf 19 % erhöht wurde, während der ermäßigte Steuersatz von 7 % unverändert bleibt.

Preiserhöhungen bei Pensionspferdehaltung

Betrug der Pensionspreis bis zum Ende des vorigen Jahres 400,00 € brutto, so bedeutet die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf 19 % rein rechnerisch eine Preiserhöhung um 10,32 €, das ist eine Preissteigerung von 2,58 %. Würde der Pensionspreis von 400,00 € zum Jahreswechsel aber nicht erhöht, so geht die Steuererhöhung in Höhe von 8,67 € ganz zu Lasten des Reitbetriebes, so dass sich um diesen Betrag der Netto-Pensionspreis entsprechend mindert.

In der Praxis werden wohl viele Pensionsbetriebe mit ihren Kunden sprechen, ob und in welchem Maße die Erhöhung des allgemeinen Steuersatzes auf 19 % das Pensionsentgelt erhöht. Steht im Unterstellungsvertrag geschrieben, dass z. B. das Nettoentgelt 300,00 € beträgt, kann der höhere Steuersatz ohne Diskussion durchgesetzt werden.

Für Pferdeverkäufe und Reitpferdevermietung unverändert nur 7 % Mehrwertsteuer

Während für Pensionspferde und auch für Reitanlagen-Vermietungen grundsätzlich der 19 %-ige Steuersatz gilt –, ebenso wie Entgelte für das Ausbilden von Pferden und für Reitunterricht – gilt der ermäßigte Steuersatz von 7 % weiterhin für Pferdeverkäufe und auch für Einnahmen aus Leistungsprüfungen, die im Rahmen der landwirtschaftlichen Tierzucht erbracht werden.

In diesem Zusammenhang ist wohl der Vollständigkeit halber darauf hinzuweisen, dass es bezüglich der Pferdehaltung umsatzsteuerliche Sonderregelungen gibt in bestimmten Fällen bei gemeinnützigen Vereinen sowie bei Land- und Forstwirten.

Stand März/ 2007
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