Mandanten-Info Februar 2008

Sehr geehrte Damen und Herren,
zu Beginn des neuen Jahres übersenden wir Ihnen unseren ersten ausführlichen Steuer-Informations-Brief 2008 und ergänzen diesen um nachstehende uns wichtig erscheinende aktuelle Hinweise:

Auf Seite 5 stellen wir Ihnen einige Änderungen der Erbschaftsteuerreform vor, weil nunmehr endlich der Referentenentwurf vorliegt und mit einer Verabschiedung im 1. Halbjahr 2008 gerechnet wird. Insbesondere wenn die derzeit noch niedrigeren Immobilienwerte genutzt werden sollen, ist für geplante Gestaltungen Eile geboten. Dieses gilt besonders für sogenannte mittelbare Schenkungen (Barschenkungen mit der Zweckbestimmung für einen Immobilienerwerb o. ä.).

Außerdem soll nach einem Kabinettsbeschluss ab Mitte 2008 eine Reform des Erbrechts in Kraft treten. Den Erblassern werden künftig wohl deutlich mehr Handlungsspielräume zugestanden. Die Neuregelungen betreffen hauptsächlich Pflichtteil, Belohnungen von Pflegeleistungen und Schenkungen.

Weitere Hinweise

  • Am 31.03.2008 endet die Frist für die Anträge auf Grundsteuererlass für das Jahr 2007.
  • Die Hausbanken stellen oft ein günstigeres Rating in Aussicht, wenn der Jahresabschluss frühzeitig vorliegt. Wir bitten deswegen im Bedarfsfall diesbezüglich um rechtzeitige Nachricht.
  • Beteiligt sich der Mitarbeiter an den Kosten für den Dienstwagen, so sollte das jedenfalls aus steuerlicher Sicht nicht durch Übernahme der Benzinkosten erfolgen. Hier sind Beteiligungen in Form von Barbeträgen jedenfalls steuerlich günstiger.
  • Die Steuerfahndung hat wohl ein neues und offensichtlich auch sehr fruchtbares Betätigungsfeld entdeckt. Wenn in der Steuererklärung (Vermietung und Verpachtung) angegeben wird, dass beispielsweise das Chefarzt-Ehepaar angeblich nur die kleinere Wohnung von 75 qm in einem Zweifamilienhaus bewohnt und die Eltern (Rentner) die große 300 qm-Wohnung entgeltlich angemietet haben, so muss wohl verstärkt mit plötzlichen Kontroll-Hausbesuchen der Steuerfahndung gerechnet werden, die dann feststellt, wer wo wohnt. Das Finanzamt bezweifelt in einem solchen Fall ein echtes Mietverhältnis mit den Eltern und die geltend gemachten hohen Vermietungsverluste.
  • Wir möchten unseren Mandanten das sogenannte Statusfeststellungsverfahren noch einmal dringend ans Herz legen. Bei Ehegatten-Arbeitsverhältnissen, GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführern o. ä. sollte rechtzeitig bei der Rentenversicherung die sozialversicherungsrechtliche Anerkennung des Arbeitsverhältnisses wasserdicht gemacht werden. Nur so kann ein eventuell späteres böses Erwachen verhindert werden. Dabei sind Beratungen vor Antragstellung unbedingt notwendig.
  • Bezüglich der neuen Energieausweise weisen wir auf die unterschiedlichen Fristen im Jahr 2008 hin ebenso wie auf die verschiedenen staatlichen Fördermöglichkeiten.
  • Bestimmte Handwerksbetriebe haben die Möglichkeit, eine Ermäßigung der Stromsteuer zu beantragen.
  • Bei Überprüfungen der Lohnbuchhaltung sehen sich die Prüfer verstärkt auch die komplette Finanzbuchhaltung an. Dabei nehmen die Prüfer kritisch die freiwilligen sozialen Zuwendungen unter die Lupe. Außerdem hat bei der Prüfung nach wie vor die Richtigkeit der Aushilfskonten hohe Priorität.
  • Nach unseren täglichen Erfahrungen gibt es bei den Themen Altersversorgung und speziell bei Rürup und Riester in der Praxis große Informationsdefizite. Weil unseres Erachtens es sich bei der immer häufiger zitierten Altersarmut wirklich nicht nur um eine leere Worthülse handelt, sollten frühzeitig Beratungen in Anspruch genommen werden.
  • Seit dem 01.01.2008 gibt es das neue „Versicherungsvertragsgesetz“. Die Änderungen betreffen insbesondere die neuen kapitalbildenden Lebensversicherungen und darüber hinaus ergeben sich aber auch in anderen Bereichen erhebliche Umgestaltungen. Über nähere Einzelheiten informieren wir Sie gerne.
  • In bestimmten Einzelfällen erhöht sich die Gewerbesteuer ab 2008 durch die neuen Hinzurechnungsvorschriften insbesondere für Miet- und Pachtzinsen. Wie hier ggf. gegenzusteuern ist, kann gut in einem persönlichen Gespräch erörtert werden.

Wie bereits in den Vorjahren, so dürfen wir Sie auch heute bereits wieder hinweisen auf eine sicherlich interessante Vortragsveranstaltung anlässlich der Messe Immobilia 2008 in der Sparkasse Vest Recklinghausen, Königswall, am Samstag und Sonntag, 05. und 06.04.2008. Die Referate werden wie gewohnt von den drei Partnern unserer Kanzlei gehalten und behandeln die Themen Erben und Vererben sowie Aktuelle Steuerfragen rund ums Grundstück/Steuertipps für Immobilienbesitzer.

Aus Gründen der Aktualität möchten wir unsere heutigen Empfehlungen abschließen mit einem Steuertipp für Aktien-Besitzer: Es fällt Aktionären zwar verständlicherweise schwer, Verluste zu realisieren. Aus steuerlicher Sicht kann es zur Zeit aber Sinn machen, ein Verlustpolster aufzubauen, weil solche Verluste aus Verkäufen von „jungen“ Aktien nämlich gegen die 2009 in Kraft tretende Abgeltungssteuer eingesetzt werden können. In Einzelfällen denken Aktienbesitzer darüber nach, Kursverluste zu realisieren und zeitnah die gleichen Aktien wieder zu erwerben, weil sie an eine Kurserholung glauben. Ob eine solche Gestaltung steuerlich missbräuchlich ist, muss noch in einem anhängigen Rechtsstreit demnächst vom Bundesfinanzhof entschieden werden.

Bei Fragen zu unserem heutigen Info scheuen Sie sich nicht, uns anzurufen!

Stand: Februar/2008
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